In der Kunst und Literatur Italiens scheinen sich Darstellungen von Gewalt besonders häufig und in besonders drastischer Weise zu finden. Gewalt als Gegenstand künstlerischer Darstellungen ist jedoch allgegenwärtig und ein elementares Thema der Kunst und Literatur aller Zeiten. Das Seminar wird zunächst knapp die Vielschichtigkeit des Begriffs der Gewalt und einige grundlegende Theorien diskutieren. Im Mittelpunkt stehen dann exemplarische literarische und künstlerische Beispiele aus verschiedenen Epochen, die die Darstellung physischer Gewalt in unterschiedlicher Absicht in besonders exzessiver Weise nutzen, von der Antike (Homer, Seneca) über christliche Leidens- und Bestrafungsdidaxen (Dante, Gryphius) bis zu modernen Beispielen einer entmoralisierten (de Sade, Kleist, Marinetti, u.a.) und postmodernen Ästhetik der Gewalt in Literatur und Film (Kubrick, Pasolini, Brizzi, Tarantino).