Das Ziel dieses Basiskurses ist ein doppeltes: Zum einen geht es darum, die grundlegenden Arbeitsweisen der Geschichtswissenschaft kennenzulernen. Zum anderen sollen die theoretischen Erkenntnisse anhand eines konkreten historischen Beispiels eingeübt werden. Wir werden u.a. besprechen, wie man wissenschaftliche Literatur recherchiert, historische Quellen analysiert, ein Referat vorbereitet und eine Hausarbeit verfasst. Geplant sind zudem Exkursionen in die Universitätsbibliothek und das Bayrische Hauptstaatsarchiv. Inhaltlich werden wir uns mit der deutschen Wiedervereinigung von 1989/90 und den unterschiedlichen Lesarten dieses Prozesses auseinandersetzen. Gilt es die deutsche Einheit als das Ergebnis einer friedlichen Revolution von unten und damit als Erfolgsgeschichte zu interpretieren oder handelte es sich dabei vielmehr um eine neokoloniale „Übernahme“ des Ostens durch den Westen? Oder ist doch eher von einer Ko-Transformation auszugehen, da sich der Westen im Übergang von der „Bonner“ zur „Berliner Republik“ selbst auch veränderte? Vor dem Hintergrund anhaltender Spannungen und Ungleichheiten zwischen West- und Ostdeutschland stellen sich diese Fragen dreieinhalb Jahrzehnte nach der Vereinigung der ehemaligen DDR mit der Bundesrepublik Deutschland mit unverminderter Dringlichkeit.
- Trainer/in: Victor Jaeschke
- Trainer/in: Lisbeth Matzer
- Trainer/in: Alessio Sabio Montanari