Nach den Bild- und Bedeutungsdekonstruktionen der 1980er Jahre lässt sich in den Fotografien der 1990er Jahre eine Hinwendung zum Subjektiven, zum Glaubhaften und Verlässlichen erkennen. So rücken beispielsweise die intimen Aufnahmen von Richard Billingham, Nan Goldin oder Wolfgang Tillmans die Figur des Fotografen oder der Fotografin in den Blick und stellen gleichsam Fragen nach Authentizität und Identität, nach Individualität und sozialen (Geschlechter-)Rollen. Im Gegensatz dazu stehen die digitalen Fotoexperimente von Nancy Burson oder Keith Cottingham, die ebenfalls um den menschlichen Körper kreisen, ihn aber utopistisch manipulieren und die Betrachtenden zwingen, Realität und Inszeniertheit erneut zu hinterfragen. Im Mittelpunkt des Seminars stehen Fotografien aus der letzten Dekade des 20. Jahrhunderts sowie medienspezifische Überlegungen zum Einsatz digitaler Fotografie, zu Format, Serialität und Präsentation von Fotografien in Büchern und im Museum. |
- Trainer/in: Sophie Junge
- Trainer/in: Ioanna Papazoglou