Zu Beginn des 15. Jahrhunderts stand das Heilige Römische Reich vor vielfältigen Herausforderungen: Die Kurfürsten hatten in der Absetzung König Wenzels ihre Macht demonstriert, das Schisma in der lateinischen Kirche warf die Frage nach grundlegenden Reformen auf und später unternahmen hussitische Verbände von Böhmen aus Plünderungszüge. Dazwischen stand das Reich und allen voran Kaiser Sigismund von Luxemburg (1368–1437), der sich um Vermittlung und zugleich Festigung seiner eigenen Stellung bemühte. Zum Teil griffen die Akteure dabei auf bewährte Prozesse zurück, zum Teil weist ihr Handeln aber bereits den Weg in die Neuzeit.
Anhand verschiedener Quellen und Forschungsdiskussionen untersucht das Seminar die einzelnen Aspekte des spätmittelalterlichen Reiches im frühen 15. Jahrhundert und den Umgang mit den diversen Herausforderungen dieser Zeit. Zentrale Bestandteile des Kurses sind zudem die Vermittlung grundlegender Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich der mittelalterlichen Geschichte sowie der wissenschaftlichen Propädeutik.
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- Profesor: Philipp Laumer