„Erstaunlich, außergewöhnlich” (qi 奇), „fremd, andersartig” (yi 異), „abartig, unheimlich” (guai 怪) – mit dem Bezeichneten dieser und weiterer Begriffe beschäftigt sich dieses Hauptseminar, und nähert sich damit text- und genreübergreifend dem weiten Feld des Übernatürlichen, Sonderbaren oder anderweitig Andersartigem in der chinesischen Erzählliteratur. Methodisch wird ein auf Primärquellen fokussierter Ansatz verfolgt, Sekundärquellen (auf Englisch oder Deutsch) werden lediglich zur Ergänzung bzw. Unterstützung gereicht. Dies bietet einerseits einen Überblick über die betreffende Literatur und deren Urheber, und gestattet andererseits einen unvoreingenommenen Blick auf die individuellen Kategorien des Absonderlichen (wie etwa der „Drachen“ [long 龍], „Geister“ [gui 鬼], „Dämonen“ [yao 妖], „Gottheiten“ [shen 神], „Aufgestiegenen“ [xian 仙] oder der „Artefakte“ [qi 器]), deren Eigenschaften innerhalb der Sitzungen diskursiv herausgearbeitet und analysiert werden.
Das Seminar richtet sich primär an MA-Studierende der Sinologie, es werden entsprechende Vorkenntnisse des vormodernen Chinesisch gefordert, Vorkenntnisse der chinesischen Literaturgeschichte sind von Vorteil. Abgeschlossen wird es mit der des jeweiligen Studiengangs angemessenen Seminararbeit oder einem Thesenpapier.
- Учитель: Sabine Weber