Dieser Kurs richtet sich an Studierende, die bereits erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten auf die Beschreibung der grammatischen Strukturen von ihnen unbekannten, nicht-indoeuropäischen Sprachen anwenden wollen. Im Zentrum stehen ozeanische Sprachen, die einen Zweig der austronesischen Sprachen bilden. Die über 400 ozeanischen Sprachen werden in Polynesien, Melanesien und Mikronesien gesprochen, bekannte Sprachen sind z.B. das Maori (Neuseeland), das Hawaiianische (Hawaii, USA) oder das Rapanui (Osterinsel, Chile). Im Laufe des Semesters werden wir uns empirisch-deskriptiv verschiedene Teilgebiete der Strukturen, die in ozeanischen Sprachen typisch sind, erarbeiten. Wir werden insbesondere mit Primärdaten des Lakurumau, einer ozeanischen Sprache gesprochen in der New Ireland Province in Papua-Neuguinea. Die relevanten Sprachdaten und Sprachbeschreibungen werden in der Veranstaltung zur Verfügung gestellt.

Ein wesentlicher Teil des Kurses ist die Arbeit mit Grammatiken/Sprachbeschreibungen sowie primären Sprachdaten, wobei in Kleingruppen besonders das Erkennen von grammatischen Strukturen im Lakurumau und deren Zusammenhängen geübt werden soll. Dieser Kurs gewährt nicht nur einen Überblick über diverse Merkmale nicht-indoeuropäischer Sprachen, sondern ist auch eine Einführung für alle, die sich für empirische Forschung an noch wenig-erforschten Sprachen interessieren.