Venedig verliert während der Napoleonischen Kriege seine politische Unabhängigkeit, wodurch sich ein unaufhaltsamer Wandel von der bedeutenden Handelsmacht in Mittelalter und Früher Neuzeit zu einem musealen Ort vergangener Größe vollzieht. Dieser Wandel spiegelt sich in den literarischen Venedigbildern der Zeit. Im Zeichen der europäischen Romantik und Dekadenzliteratur wird Venedig zu einem Ort der ästhetischen Verklärung, der Krankheit und des Niedergangs, der Schönheit, der Vergänglichkeit und des Todes. Im Seminar diskutieren wir italienische und außeritalienische Venedigbilder zwischen dem 17. und frühen 20. Jahrhundert: von Luigi Goldoni und Ugo Foscolo, der Romantikkonzeption Giacomo Leopardis bis zur Venedig-Apotheose von Gabriele D’Annunzio im Vergleich mit europäischen Perspektiven von Shakespeare über Goethe und Byron zu Platen und Thomas Mann.

- Teacher: Thomas Borgstedt
- Teacher: Nicoletta Grandi