Online und Präsenz Workshop
Ob Sozialpolitik, Popkultur oder Sexwork, ob Sportwettbewerbe, Schönheits-OP oder Fernsehserien: Queer Studies eröffnen uns neue Perspektiven auf unsere Welt, indem sie Normen und Normierungen kritisch betrachten und nach den komplexen Zusammenhängen dahinter forschen. Durch die Dekonstruktion dessen, was als normal, natürlich oder gottgegeben gilt, also als unveränderbar und absolut wahrgenommen wird, können wir die Strukturen und Funktionsweisen unserer Gesellschaft besser verstehen und deren implizite Herrschafts- und Machtmechanismen erkennen und analysieren.
Seminarinhalte
Das Seminar behandelt im ersten Teil die Vorläufer der Queer Studies und deren Wurzeln in den Emanzipationsbewegungen des 20. Jahrhunderts. Im zweiten Teil werden die grundlegenden Theorien sowie wichtige Begriffe und Konzepte der Dekonstruktion von Heteronorm und Zweigeschlechtlichkeit behandelt. Der dritte Teil schließlich lenkt den Blick auf die Entwicklungen, die queer theoretische Ansätze jenseits von Geschlecht und Sexualität bis heute genommen haben.
Leitung
Muriel Aichberger ist freiberuflicher Autor, Trainer und Speaker. Außerdem forscht und lehrt er als Kunst-, Medien- und Sozialwissenschaftler. Sein Fokus liegt dabei auf der Schnittstelle von Männlichkeitsforschung, nicht-binärer Geschlechterforschung und Queer-Studies (www.murielaichberger.de).
Der Workshop kann für das Genderzertifikat angerechnet werden.
Termin
3-tägig (online und Präsenz)
Fr., 23.06.2023, 9-10 Uhr s.t., Kennenlerntermin (online);
Do, 29.06.2023, 9-12 Uhr s.t. (Präsenz)
Fr, 07.07.2023, 9-12 Uhr s.t. (Präsenz)
- Teacher: Muriel Aichberger
Intersektionalität bezeichnet ein Konzept, welches verschiedene Unterdrückungsformen, die sich in einer Person überschneiden können, in ihrer Verwobenheit zusammendenkt. Somit können verschiedene Unterdrückungsformen, z.B. Rassismus und Ableismus zusammenwirken. Dieses Zusammenwirken analysieren intersektionale Theorien. Im weiteren Schritt kann dies dann bedeuten zu überlegen, wie wir intersektional Handeln können. Bei dem Konzept der Verbündetenschaft ( engl. Allyship) beschäftigen wir uns damit, wie wir uns aus einer privilgierten Position heraus mit Menschen Verbünden können, die diese Privilegien nicht haben, z.B. sich als cis Person mit trans* Personen zu verbünden.
Der Workshop kann für das Genderzertifikat angerechnet werden.
- Teacher: Blu Doppe
Seminar
Einführung in die kritische Männlichkeitsforschung
Das Bild des "echten Mannes" beeinflusst, mehr als wir vielleicht denken, Männer in ihrem Verhalten und das bleibt nicht ohne Nebenwirkungen. Für die negative Seite dieser Männlichkeit hat sich seit einigen Jahren der Begriff "toxische Männlichkeit" durchgesetzt. Das Wissen darüber ist jedoch nicht neu. Schon Simone de Beauvoir sagte: "Niemand ist den Frauen gegenüber herablassender, als ein Mann, der seiner Männlichkeit nicht ganz sicher ist."
Doch wie verhält sich ein "echter", nicht-toxischer Mann? Wollen wir dies ergründen, werden wir zwangsläufig mit dem Scheitern konfrontiert: Scheitern an der Männerdarstellung, Scheitern an gesellschaftlichen Vorstellungen, Scheitern an einem tief verwurzelten Selbstbild. Doch muss das etwas Negatives sein? Können wir Scheitern lernen und es integrieren; es vielleicht sogar positiv besetzen? Was können wir von Männern lernen, die seit jeher aus dem klassischen Bild des Mannes gefallen sind? Und schließlich: Wie kann sie denn nun aussehen, eine moderne, nicht toxische Männlichkeit?
Das Seminar kann für das Genderzertifikat angerechnet werden.
Seminarinhalte:
- Geschichte der Männlichkeitsforschung
- Kritische Männlichkeitsforschung vs. Maskulinismus
- Queere und progressive Männlichkeiten zwischen Theorie und Praxis
Zielgruppe:
Die Veranstaltung richtet sich an Studierende aller Fachrichtungen und Semester, max. 15 Teilnehmer:innen.
- Teacher: Muriel Aichberger
Hardly any part of our identity seems as self-evident to us as our gender. It is assigned to us at birth, we attach it to our genitals, perform it every day through clothing, appearance and behaviour and somehow accept it for given. At the same time, our gender influences the course of our lives. In the seminar we will take a look at the basics of gender research and thus create the conditions for independent research in this field and an expansion of our own focus.
The workshop can be credited for the gender certificate.
Register for this seminar.- Teacher: Muriel Aichberger