Intersektionalität bezeichnet ein Konzept, welches verschiedene Unterdrückungsformen, die sich in einer Person überschneiden können, in ihrer Verwobenheit zusammendenkt. Somit können verschiedene Unterdrückungsformen, z.B. Rassismus und Ableismus zusammenwirken. Dieses Zusammenwirken analysieren intersektionale Theorien. Im weiteren Schritt kann dies dann bedeuten zu überlegen, wie wir intersektional Handeln können. Bei dem Konzept der Verbündetenschaft ( engl. Allyship) beschäftigen wir uns damit, wie wir uns aus einer privilgierten Position heraus mit Menschen Verbünden können, die diese Privilegien nicht haben, z.B. sich als cis Person mit trans* Personen zu verbünden.
Der Workshop kann für das Genderzertifikat angerechnet werden.
- Docente: Blu Doppe
Eine große Mehrheit der Deutschen hält Sexismus für inakzeptabel, wie Studien zeigen. Trotzdem durchzieht er fast alle Bereiche des menschlichen Zusammenlebens. Wie kann das sein? In diesem Seminar betrachten wir Alltagssexismus aus mehreren Perspektiven. Wie sieht Alltagssexismus aus? Wie erkennt und benennt man ihn? Gibt es Unterschiede zwischen Sexismus in einem Firmen-Meeting und dem in der Werbung? Hat Sexismus messbare Auswirkungen auf einzelne Menschen oder die Gesellschaft?
Das Seminar thematisiert geschlechtliche und sexuelle Normen und wie diese mit dem Entstehen von Sexismus zusammenhängen. Wir betrachten Ergebnisse empirischer Forschung, analysieren konkrete Beispiele aus unserem Alltag und lernen Begriffe und Konzepte für häufig auftretende sexistische Phänomene kennen. Was bedeutet „Spülmaschinensexismus“? Woher kommt das Wort „Gender Planning“ und was kann man tun gegen dieses „Mansplaining“? Es geht im Seminar nicht nur um Analyse und Kritik, sondern auch um die Frage, welche individuellen und strukturellen Möglichkeiten es gibt Sexismus vorzubeugen.
Das Seminar kann für das Genderzertifikat angerechnet werden.
- Docente: Muriel Aichberger
Obwohl mittlerweile auch rechtlich mehr als zwei Geschlechter anerkannt sind, ist unsere Gesellschaft immer noch stark durch die Vorstellung zweier, klar voneinander getrennter Geschlechter und den damit verbundenen Rollenbildern geprägt. Dieses Seminar bietet einen einführenden Überblick über historische und aktuelle Theorien der Geschlechterforschung und führt diese mit dem „Next Level“, den Erkenntnissen der nicht-binären Geschlechterforschung zusammen.
Welche neuen Theorien und Perspektiven bietet eine Geschlechterforschung jenseits der Zweigeschlechtlichkeit? Welche Auswirkungen hat diese veränderte Betrachtungsweise auf die Disziplinen der Frauen- und Männerforschung? Wohin entwickeln sich die Gender Studies im Moment und welche Konflikte und Synergien entstehen, wenn binär gedachte und nicht-binäre Theorien aufeinandertreffen?
Das Seminar kann für das Genderzertifikat angerechnet werden.
Eine Anmeldung ist hier möglich.- Docente: Muriel Aichberger
Seminar
Einführung in die kritische Männlichkeitsforschung
Das Bild des "echten Mannes" beeinflusst, mehr als wir vielleicht denken, Männer in ihrem Verhalten und das bleibt nicht ohne Nebenwirkungen. Für die negative Seite dieser Männlichkeit hat sich seit einigen Jahren der Begriff "toxische Männlichkeit" durchgesetzt. Das Wissen darüber ist jedoch nicht neu. Schon Simone de Beauvoir sagte: "Niemand ist den Frauen gegenüber herablassender, als ein Mann, der seiner Männlichkeit nicht ganz sicher ist."
Doch wie verhält sich ein "echter", nicht-toxischer Mann? Wollen wir dies ergründen, werden wir zwangsläufig mit dem Scheitern konfrontiert: Scheitern an der Männerdarstellung, Scheitern an gesellschaftlichen Vorstellungen, Scheitern an einem tief verwurzelten Selbstbild. Doch muss das etwas Negatives sein? Können wir Scheitern lernen und es integrieren; es vielleicht sogar positiv besetzen? Was können wir von Männern lernen, die seit jeher aus dem klassischen Bild des Mannes gefallen sind? Und schließlich: Wie kann sie denn nun aussehen, eine moderne, nicht toxische Männlichkeit?
Das Seminar kann für das Genderzertifikat angerechnet werden.
Seminarinhalte:
- Geschichte der Männlichkeitsforschung
- Kritische Männlichkeitsforschung vs. Maskulinismus
- Queere und progressive Männlichkeiten zwischen Theorie und Praxis
Zielgruppe:
Die Veranstaltung richtet sich an Studierende aller Fachrichtungen und Semester, max. 15 Teilnehmer:innen.
- Docente: Muriel Aichberger
Kaum ein Teil unserer Identität ist für uns so selbstverständlich wie unser Geschlecht. Wir machen es an Genitalien fest, performen es jeden Tag durch unser Verhalten und nehmen es irgendwie für gegeben hin. Gleichzeitig verbinden wir mit Geschlecht bestimmte Verhaltensnormen, die Einfluss auf unsere Entscheidungen und damit auf den Verlauf unseres Lebens haben.
Als Gender Studies bezeichnen wir eine inter- und transdisziplinäre Forschungsrichtung, die sich mit Fragen nach Hierarchie, Differenz, Rollen und Stereotypen von und zwischen Geschlecht beschäftigt. Im Seminar beleuchten wir die grundlegenden Fragen der Gender Studies: Was ist Geschlecht und wie funktioniert es? Welche gesellschaftlichen Funktionen erfüllt Geschlecht und was passiert, wenn die Rahmenbedingungen sich ändern? Wie wirkt sich Geschlechterdifferenz auf die Verteilung von ökonomischer, politischer und sozialer Macht aus?
Der Workshop kann für das Genderzertifikat angerechnet werden.
Anmeldung für diesen Kurs über das Online-Formular möglich: https://www.frauenbeauftragte.uni-muenchen.de/weiterbildung/plus/plus_veranstaltungen/gender-studies-maenner1/index.html- Docente: Muriel Aichberger
Hardly any part of our identity seems as self-evident to us as our gender. It is assigned to us at birth, we attach it to our genitals, perform it every day through clothing, appearance and behaviour and somehow accept it for given. At the same time, our gender influences the course of our lives. In the seminar we will take a look at the basics of gender research and thus create the conditions for independent research in this field and an expansion of our own focus.
The workshop can be credited for the gender certificate.
Register for this seminar.- Docente: Muriel Aichberger