Soziale Medien werden auch für „dunkle Partizipation“ genutzt, etwa für die Verbreitung von Desinformation, Propaganda oder Hate Speech. Jan Webster (Leitender Product and Technology Officer, Cision) nennt Desinformation und Verschwörungstheorien sogar eine der zentralen Herausforderungen für professionelle Kommunikator*innen im Jahr 2023 (Strategies & Tactics, Januar, S. 8). Gleichzeitig ergeben sich neue Möglichkeiten für die Förderung demokratischer Resilienz, die Kommunikation demokratischer Werte und das Empowerment von Mediennutzer*innen. Hierin liegen große Chancen: Gerade Gen-Z legt großen Wert auf Authentizität und Werteoriertierung bei Individuen, Unternehmen und Institutionen.

Strategische Kommunikation zur Förderung demokratischer Resilienz bringt dabei viele typische und einige besondere Herausforderungen für die PR mit sich. So müssen bei der Planung von Kampagnen kulturell unterschiedliche Zielgruppen, alternative Plattformen und misstrauische Zielgruppen berücksichtigt werden. Zudem ist die Evaluation oft besonders schwierig (Stichwort: Präventionsparadox). Anhand des Themenfeldes „Förderung demokratischer Resilienz“ lassen sich daher viele Aspekte der (internationalen) PR beleuchten. Hier setzt das Hauptseminar an. Anhand von theoretischen Inputs, Gastvorträgen, Diskussionen und praktischen Fallstudien mit empirischen Elementen werden wir die Vorbereitung, Planung, Umsetzung und Evaluation strategischer Kommunikation im Kontext der Förderung demokratischer Resilienz beleuchten.


Soziale Netzwerke sind nicht nur Orte, an denen wir Zeit verbringen, uns informieren und unterhalten. Sie werden von verschiedenen Akteursgruppen für strategische Kommunikation genutzt. Wir wollen uns im Hauptseminar mit der Wahrnehmung dieser strategischen Kommunikation aus verschiedenen theoretischen und empirischen Perspektiven beschäftigen. Wir wollen uns auf die Wahrnehmung strategischer Kommunikation durch Influencer*innen, Unternehmen oder Werbetreibende fokussieren.

Kursfoto: Delmaine Donson