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Das Element des Wassers ist, auf seine Weise, für uns ungreifbar in seiner Substanz, ob als Flüssigkeit, die zwischen den Fingern verrinnt, oder angesichts der Unermesslichkeit der Ozeane, die wir empfinden; nicht zu Unrecht, wenn man bedenkt, dass die Meere in weiten Teilen gänzlich unerforscht sind. Gewiss hat auch diese Eigenschaft dazu beigetragen, wie vielfältig und ausdrucksstark ‚das Wasser‘ literarisch gestaltet worden ist. Wunschträume, Urängste, existenzielle Gefahren – ihrem Ursprung begegnen wir seit jeher in Gestalt – oder in (mythischen) Gestalten – des Wassers. In der jüngsten Geschichte sind die damit assoziierten Gefahren umso konkreter präsent, da der Klimawandel nicht nur Dürren, sondern auch das Abschmelzen der Gletscher, Überschwemmungen und den Anstieg des Meeresspiegels zufolge hat.

Im Seminar wollen wir einen Bogen vom 19. Jahrhundert zur Gegenwart spannen: angefangen mit Heinrich von Kleists Aufsatz „Empfindungen vor Friedrichs Seelandschaft“, über Heinrich Heines Gedichtzyklen Die Nordsee und Theodor Storms Novelle Der Schimmelreiter, bis hin zu Texten der Gegenwart, wie John von Düffels „Kleine Philosophie der Passionen“ Schwimmen, Matthias Polityckis Kreuzfahrt-Roman In 180 Tagen um die Welt und Josef Haslingers „Bericht“ Phi Phi Island, der auf die Tsunamikatastrophe des Jahres 2004 zurückblickt.