Das Papsttum gilt als eine der mächtigsten Institutionen im mittelalterlichen Lateineuropa und baute seine Macht im Verlauf des Hochmittelalters kontinuierlich aus. In der Übung widmen wir uns der Zeit von Gregor I. (590–604) bis zum Beginn des Pontifikats von Innozenz III. im Jahr 1198, das in Bezug auf die päpstliche Überlieferung eine Epochenschwelle markiert. Die Übung besteht aus drei inhaltlichen Schwerpunkten: Zunächst soll ein Überblick über die verschiedenen zur Erforschung des früh- und hochmittelalterlichen Papsttums zur Verfügung stehenden Quellengattungen z. B. Papsturkunden, Briefe, Chroniken, Viten, Traktate, etc., sowie deren Spezifika erarbeitet werden. Dieser wird zweitens mit einer Vorstellung wichtiger Institutionen, Projekten und Datenbanken zur Erforschung dieser Quellen, wie dem Göttinger Papsturkundenwerk und den Regesta Imperii, verknüpft. Und drittens werden herausragende Einzeldokumente, wie der Liber Pontificalis oder die konstantinische Schenkung im Kontext ihrer Forschungsgeschichte in den Blick genommen.


Die Erforschung der Reichsgeschichte des 10. Jahrhunderts gehört zu den klassischen Themen der deutschen Mediävistik seit dem 19. Jahrhundert. Der Basiskurs widmet sich dieser Geschichte in der Zeit zwischen 919 und 1024, also der Zeit der sogenannten Ottonen von der Krönung Heinrichs I. bis zum Tod Heinrichs II. Den Auftakt des Kurses bildet eine Einführung in die innere Struktur und Funktionsweise des Reiches, deren Verständnis für die Erarbeitung der „Außenbeziehungen“ unabdingbar ist. Unter Anwendung der Methoden und Perspektiven der neueren Diplomatiegeschichte werden anschließend die Beziehungen zum Westfrankenreich, in das slawisch geprägte östliche Europa, nach Skandinavien, Ungarn und in die Kiewer Rus, zum Byzantinischen Reich und zum Kalifat von Córdoba untersucht.

Weiterhin bildet die konkrete Arbeit mit den relevanten Quellengattungen (z. B. Chroniken, Urkunden, Siegel, Briefe, Verträge, Berichte, etc.) einen Fokus des Kurses. Dabei werden sowohl Methoden der Quellenkritik sowie Fertigkeiten der Historischen Grundwissenschaften vermittelt. Zentrale Bestandteile des Kurses sind zudem die Vermittlung grundlegender Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich der mittelalterlichen Geschichte sowie der wissenschaftlichen Propädeutik.

Das Große Schisma stellte mit seinen zuletzt drei gleichzeitig amtierenden Päpsten die lateinische Kirche zu Beginn des 15. Jahrhunderts vor eine nie dagewesene Herausforderung. Doch auch die zur Lösung der diversen Probleme innerhalb der Kirche einberufenen Konzilien entwickelten sich bald zu eigenständig handelnden Institutionen, die nun selbst den Päpsten Konkurrenz machten. Drüber hinaus wirkten diese „Weltereignisse“ des Mittelalters mit ihren zahlreichen Teilnehmern als Orte intensiven politischen und kulturellen Austausches.

Anhand verschiedener Quellen und Forschungsdiskussionen untersucht das Seminar die einzelnen Aspekte der Reformkonzilien der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, besonders derer von Konstanz (1414–1418) und Basel (1431–1449). Zentrale Bestandteile des Kurses sind zudem die Vermittlung grundlegender Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich der mittelalterlichen Geschichte sowie der wissenschaftlichen Propädeutik.

Die Übung vermittelt grundlegendes Wissen zur Epoche des Mittelalters auf Basis der aktuellen Forschung und orientiert an thematischen Feldern (z. B. Königtum, Kirche, personale Bindungen, religiöse Vielfalt, Bildung etc.). Ziel der Veranstaltung ist die Klärung grundsätzlicher Strukturen und Begriffe sowie übergreifender Zusammenhänge und Entwicklungen.

Der Kurs widmet sich der Geschichte und Bedeutung des Zisterzienserordens in Bayern im Mittelalter. Im Mittelpunkt stehen die Gründung und Entwicklung bayerischer Zisterzienserklöster, ihre Rolle in Wirtschaft, Kunst und Spiritualität sowie ihre Wechselwirkungen mit der lokalen Gesellschaft und Politik. Neben der Analyse historischer Quellen wird die kulturelle und architektonische Hinterlassenschaft des Ordens beleuchtet. Das Seminar bietet zudem eine Einführung in grundlegende Methoden der Geschichtswissenschaft und fördert eigenständiges wissenschaftliches Arbeiten.

Die Übung vermittelt Wissen zu zentralen Probleme und Prozessen der Geschichte des Mittelalters. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Themen, die immer wieder Gegenstand von Examensaufgaben sind (etwa zentrale Ereignisse und Strukturen des fränkisch bzw. römisch-deutschen Reichs unter Karolingern, Ottonen, Saliern und Staufern, aber auch die Geschichte der Kreuzzüge, des Papsttums usw.). Abgesehen von der inhaltlichen Arbeit, die auch über die Erarbeitung und Präsentation von Gliederungen und Stoffsammlungen erfolgt und daher ein hohes Engagement aller Beteiligten voraussetzt, beschäftigen wir uns mit den Strategien einer möglichst zielgerichteten Vorbereitung auf mögliche Examensfragen und ihrer Beantwortung.