Die Vorlesung ermöglicht den Studierenden eine erste fachliche Begegnung mit dem Kirchenrecht. Dabei werden nicht nur grundsätzliche und methodische Fragen angesprochen, sondern auch exemplarisch zentrale Stoffe und Themen des Kirchenrechts vorgestellt.
- Enseignant: Aaron Laun
- Enseignant: Martin Rehak
„Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen“ (Mt 16,18).
Mit diesem Schriftwort und dem der Schlüsselübergabe an den Apostel Petrus begann die Grundlegung des Petrusamtes, das im Amt des Papstes bis in die heutige Zeit fortdauert. Der Bischof von Rom ist Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, Stellvertreter Christi auf Erden, Gesetzgeber und Richter in einer Person. Doch war das immer schon so? Von wem leitet sich die Gewalt des Papstes eigentlich ab? Wieso hat der Papst so eine besondere Stellung?
Im Mittelpunkt des Seminars stehen genau jene Fragestellungen und die Auseinandersetzung mit der biblischen Begründung des Petrusamtes, seine kirchenrechtliche Entwicklung in den ersten Jahrhunderten, den Höhen und Tiefen im Mittelalter und der Neuzeit bis hin zur heutigen Ausgestaltung des Papstamtes.
- Enseignant: Aaron Laun
Die Vorlesung stellt wichtige Bereiche der kirchlichen Rechtsordnung unter Berücksichtigung ihres theologischen Ortes und ihrer inneren Berechtigung dar. Im Einzelnen geht es um zentrale Aspekte der Grundlegung des Kirchenrechts, der Kirchenverfassung und des kirchlichen Verkündigungs- und Heiligungsdienstes. Außerdem werden Rechtsfragen des Verhältnisses von Kirche und Staat angesprochen.
- Enseignant: Anna-Maria Bader
Die Lehrveranstaltung führt die Vorlesung (P12.2) zu den Sakramenten der Initiation fort und widmet sich neben den Einleitungskanones zum Heiligungsdienst sowie zum Sakramentenrecht vor allem den Rechtsnormen über die Sakramente der Versöhnung (Buße), der Krankensalbung und der Weihe sowie den sonstigen gottesdienstlichen Handlungen, insbesondere Sakramentalien und kirchliches Begräbnis.
- Enseignant: Anna-Maria Bader
- Enseignant: Aaron Laun
- Enseignant: Martin Rehak
Das Decretum des Bologneser Rechtsgelehrten Gratian - zweifellos das bedeutsamste Monument der mittelalterlichen Kanonistik - hat die Entwicklung des katholischen Kirchenrechts bis in die Neuzeit entscheidend geprägt. In seinem nach 1139 entstandenen Werk versammelt Gratian eine beeindruckende Fülle von Rechtstexten aus verschiedensten Quellen (Bibel, römisches Recht, Kirchenväter, Konzilsbeschlüsse, Papstbriefe), die er nicht nur thematisch geordnet präsentiert, sondern auch in Form eigener dicta kommentiert und interpretiert.
Im Seminar sollen sowohl die Entstehung und Überlieferung als auch der faszinierende Inhalt des Dekrets näher untersucht werden. Hinsichtlich der Überlieferung soll vor allem die mehrstufige Entstehungsgeschichte des Textes anhand ausgewählter Handschriften nachvollzogen werden. Inhaltlich wird die Auseinandersetzung mit den Causae 27-36 im Mittelpunkt stehen, in denen Gratian eherechtliche Themen verhandelt, die ihren Widerhall im modernen Eherecht finden (z.B. Frauenraub, Inzest, Prostitution, Ehebruch und Wiederheirat).
Eine der Seminarsitzungen wird von Prof. Anders Winroth (Oslo) unterrichtet werden, der gegen Ende des Semesters im Rahmen eines Austauschprogramms an die LMU kommen wird. Er ist der Präsident des Stephan Kuttner Institute of Medieval Canon Law und der führende Experte zur Entstehung und Überlieferung des Dekrets.
- Enseignant: Niels Becker
In diesem Seminar wollen wir gemeinsam das Evangelium des Markus in der lateinischen Fassung des Hieronymus lesen, übersetzen und diskutieren. Der Evangelientext soll so in der sprachlichen Gestalt erleb- und verstehbar werden, die bis weit in die Neuzeit die Rezeption der Heiligen Schrift geprägt hat.
Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem nach mehrheitlicher Meinung ältesten der vier Evangelien bietet das Seminar so auch Gelegenheit, vorhandene Lateinkenntnisse aufzufrischen und sich das in der Lehre oft vernachlässigte nachklassische Latein der Bibel und der Kirchenschriftsteller anzueignen.
Ausgewählte Passagen des Textes sollen außerdem direkt in (Digitalisaten von) herausragenden Bibelhandschriften studiert werden (Codex Amiatinus, Lindisfarne Gospels, Alkuin-Bibeln etc.). Dadurch soll zum einen die Fähigkeit zum Lesen mittelalterlicher Handschriften geschult und zum anderen das Bewusstsein für die überragende kultur- und glaubensgeschichtliche Bedeutung der biblischen Textüberlieferung geschärft werden.
- Enseignant: Niels Becker
Für die Erforschung der mittelalterlichen Kirchenrechtsgeschichte sind kritische Editionen der relevanten Quellentexte unerlässlich. Doch wie entsteht eigentlich eine kritische Edition? Was ist zu tun, um ein in mittelalterlichen Handschriften überliefertes Werk in eine moderne, wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Textausgabe zu überführen? Welche Kompetenzen sind dafür erforderlich, welche Probleme und Herausforderungen können dabei begegnen und wie lassen sich diese bewältigen? Kurz gefragt: Wie kommt der Text aus der Handschrift ins Buch (bzw. in die Datenbank oder das Internet)? Wer sich für solche Fragen interessiert, ist in diesem Seminar an der richtigen Adresse.
Die Veranstaltung versteht sich als Einführung in die kanonistische Editionspraxis. Die Teilnehmer:innen erwerben zunächst grundlegende Kenntnisse der lateinischen Paläographie und üben das Lesen mittelalterlicher Handschriften. Darauf aufbauend machen sie sich anhand konkreter Beispiele und Übungen mit den wesentlichen Schritten der kanonistischen Editionsarbeit vertraut. Gegen Ende des Semesters sollen die Teilnehmer:innen erste Versuche unternehmen, die erworbenen Techniken selbständig anzuwenden.
- Enseignant: Niels Becker
Das Seminar versteht sich als Einführung in die kanonistische Methode. Zentrale Inhalte sind dabei das Wesen und die Eigenart sowie verschiedene logische Grundlagen der Kirchenrechtswissenschaft (Begriff, Urteil, Beweis, Schlussfolgerung / Syllogismus). Ebenso werden Rechtsnormen samt deren Aufbau und Rangordnung sowie Rechtssätze, aber auch verschiedene Methoden der Interpretation von Gesetzestexten, der Lückenschließung und der Rechtsanwendung behandelt. Ergänzend dazu werden verschiedene Methoden und Hilfsmittel zur Quellen- und Literaturrecherche im kanonischen Recht vorgestellt und praktisch erprobt. Außerdem werden zentrale Bestandteile des Lizentiatsexamens im kanonischen Recht sowie deren Vorbereitung und Durchführung aus methodischer Sicht in den Blick genommen, so u.a. die Lizentiatsarbeit, die Klausuren und das Rigorosum.
Im Laufe des Seminars werden deshalb nicht nur theoretische Grundlagen, Methoden und Techniken kanonistischen Arbeitens für Wissenschaft und Praxis besprochen und vertieft, sondern es soll auch Raum für Fragen und Diskussionen geschaffen werden sowie insbesondere für die praktische Einübung und Vertiefung des Gelernten anhand von konkreten Beispielen, Aufgaben und Fällen. Einschlägige Themenwünsche der Teilnehmenden werden gerne aufgenommen und berücksichtigt.
- Enseignant: Anna-Maria Bader
Die Lehrveranstaltung beleuchtet die rechtliche Entwicklung kirchlicher Strukturen und Ämter auf allen Ebenen der Kirchenverfassung von den Anfängen bis ins Hochmittelalter.
- Enseignant: Anna-Maria Bader
- Enseignant: Niels Becker
- Enseignant: Aaron Laun
- Enseignant: Martin Rehak
Die Lehrveranstaltung behandelt neben den Einleitungskanones zum Heiligungsdienst (cc. 834–839 CIC) sowie zum Sakramentenrecht (cc. 840–848 CIC) die rechtliche Ordnung der Sakramente der christlichen Initiation (Taufe, Firmung, Eucharistie).
- Enseignant: Anna-Maria Bader
- Enseignant: Niels Becker
- Enseignant: Aaron Laun
- Enseignant: Martin Rehak
Das Oberseminar dient der Diskussion über die laufenden kirchenrechtlichen Qualifikationsarbeiten und der Erörterung aktueller Fragen.
- Enseignant: Martin Rehak
- Enseignant: Martin Rehak