Die Übung bietet Lehramtsstudierenden eine Einführung in die ethnologisch-kulturwissenschaftliche Forschung und zeigt deren Relevanz für den schulischen Kontext auf. Sie vermittelt ein tiefgehendes Verständnis für die sozialen, kulturellen und politischen Dimensionen von Bildung und beleuchtet Themen wie Migration, soziale Ungleichheit, Kindheitskonstruktionen, Gender und schulische Praxis. Dabei liegt der Fokus auf der Anwendung ethnografischer Methoden zur Analyse und zum Verstehen schulischer und kultureller Dynamiken sowie auf der Förderung interkultureller und sozialer Kompetenzen. Ziel des Seminars ist es, die Studierenden dazu zu befähigen, kulturanthropologische Perspektiven und Erkenntnisse aktiv in ihre zukünftige Unterrichtspraxis einzubringen und der Vielfalt von Lernwelten und Schüler:innenerfahrungen kompetent, verstehend und fördernd zu begegnen.


Ethnographisch-kulturwissenschaftliche Darstellungen und Argumentationen erschließen sich oftmals leichter in Buchform als im Format des Artikels oder Kapitels, wie sie sonst häufig in Seminaren gelesen werden. Im Lektürekurs geht es darum, die kritische Auseinandersetzung mit ausgewählten kulturwissenschaftlichen Monographien sowie der darin angewandten methodischen und forschungskonzeptionellen Ansätze zu suchen. Ziel ist es, den selbständigen, differenzierten und kompetenten Umgang mit anspruchsvoller Lektüre aus dem breiten thematischen Spektrum unserer Disziplin zu festigen und für die eigene wissenschaftliche Arbeit fruchtbar zu machen. Die Bücher werden ausschnittsweise von allen Seminarteilnehmenden gelesen und in Gänze von Arbeitsgruppen vorgestellt und im Plenum diskutiert. Darüber hinaus werden im Kurs Fragen zur BA-Arbeit besprochen.


Die Untersuchung des Alltags als Praxis und Prozess, wie sie in der Empirischen Kulturwissenschaft und Europäischen Ethnologie vollzogen wird, ist mit theoretischen Haltungen verbunden. Diese müssen nicht nur in konkreten Forschungen und Forschungsmethoden reflektiert werden, sondern auch in der Verwendung zentraler Begriffe des Faches, an deren vorderster Stelle "Kultur" steht. Eine Auseinandersetzung mit den wichtigsten Kulturtheorien und Kulturtheoretiker_innen ist deshalb Voraussetzung für das weitere Studium der Europäischen Ethnologie. In diesem Seminar werden anhand von Primär- und Sekundärtexten einflussreiche Persönlichkeiten aus den Kultur- und Sozialwissenschaften und ihre zentralen Positionen als Kulturtheoretiker_innen vorgestellt und kontrastiert.

Voraussichtlich diskutiert werden u.a. Max Weber, Sigmund Freud, Hannah Arendt, Erving Goffmann, Pierre Bourdieu, Michel Foucault und Clifford Geertz. Für das Seminar müssen unterschiedliche Arbeitsaufgaben zu den diskutierten Texten abgegeben, sowie ein Input-Referat gehalten werden.